Hundezucht
E-Wurf
- 29.08.2023
- 1 Weibchen
- 3 Rüden
Olde English Bulldogge
Herkunft und Geschichtliches
1971 begann David Leavitt aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania nach den Richtlinien eines Rinderzuchtprogramms der Ohio State University mit der Zucht einer neuen Rasse, die er Olde English Bulldogge nannte. Er war mit der Gesundheit und der Fruchtbarkeit seiner Englischen Bulldoggen sehr unzufrieden und wollte ihnen mit einem gezielten Rückzüchtungsprogramm wieder zu einer besseren Gesundheit und Lebensqualität verhelfen. Vorbild der neuen Rasse war und ist die englische Bulldogge der Regency-Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Alle zur Zucht eingesetzten Hunde wurden nach Darstellung der Züchter von Anfang an auf ihre Gesundheit und Wesensfestigkeit überprüft. Bis 1995 züchtete David Leavitt selbst und es etablierte sich um ihn herum eine kleine Anzahl Züchter, die sich – ausgehend davon, dass die Züchter der Olde English Bulldogge sich vom ursprünglichen Standard entfernt hätten – von diesen trennten und ab 2006 ihre Hunde unter der Bezeichnung Leavitt Bulldog züchten. Die betreuenden Vereine in den USA sind der Olde English Bulldogge Kennel Club als Parent Club, in Europa der Olde Bulldogge Club Europe in Zusammenarbeit mit dem Olde English Bulldogge Kennel Club.
Drahtiges Kraftpaket
Sieht man eine Olde English Bulldogge zum ersten Mal, fällt einem zunächst auf: Sie ist ziemlich stämmig und muskulös. Diese Eigenschaften teilt die OEB mit ihrem berühmten Verwandten, der Englischen Bulldogge. Doch es gibt zahlreiche Unterschiede:
• Längere Nase
• Großer, quadratischer Kopf
• Längere Beine
• Muskulöser Körperbau
• Widerristhöhe zwischen 40 und 50 Zentimetern bei Hündinnen, 45 und 55 Zentimetern bei Rüden
• Lange, gerade Rute
• Haut ohne Faltenbildung außer am Hals
• Rüden wiegen zwischen 30 und 35 Kilogramm. Weibliche Tiere bringen maximal 30 Kilogramm auf die Waage.
Die Olde English Bulldogge hat außerdem ein kurzes, feines und glattes Fell. Die Nase der Olde English Bulldogge ist dabei immer schwarz.
Die intelligenten Hunde haben oftmals eigene Ideen und verfolgen diese mit einer gewissen Leidenschaft und Kreativität. Wer einen Vierbeiner mit großem „Will-to-please“ sucht, ist bei einer Olde English Bulldogge falsch. Was heißt das nun genau? Wenn sich die OEB etwas vorgenommen hat, versucht sie ihr Vorhaben auch umzusetzen. Manche nennen das auch Zielstrebigkeit. Dabei ignoriert die Olde English Bulldogge gerne den ein oder anderen Erziehungsversuch, wenn sie gerade eine andere Sicht der Dinge hat. Der Schalk blitzt ihr meist aus den Augen. Bringen Sie also reichlich Humor mit. Dieser Hund hat definitiv einen eigenen Kopf – und das ist auch gut so. Das heißt aber nicht, dass sich die OEB immer auflehnt. Sie arbeitet gerne mit ihrem Zweibeiner zusammen, wenn sie es denn gelernt hat. Dieser Vierbeiner benötigt also eine klare Führung. Überlegen Sie sich, was Ihnen wichtig ist, und seien Sie in diesen Punkten immer liebevoll konsequent.
Freundlichkeit und Eigensinn
Olde English Bulldoggen sind fröhliche und lebhafte Hunde, die gerne etwas mit ihrem Menschen unternehmen. Sie sind aber auch als „echte Typen“ mit Charakter bekannt.
Die Olde English Bulldogge ist ein Quell positiver Energie. Sie ist offen und freundlich gegenüber Menschen. Selbst fremde Personen schließt sie schnell in ihr Herz. Das mit der Energie ist aber auch wortwörtlich zu nehmen: Denn die OEB ist ein quirliges Kraftpaket. So testet sie beim Gassigehen gerne den Radius der Leine – und die Fitness ihres Zweibeiners. Auch beim Spielen oder gegenüber anderen Hunden ist die Olde English Bulldogge sehr körperbetont.
Generell verhält sie sich gegenüber Artgenossen eher rüpelhaft. Sie ist zwar oft begeistert von anderen Vierbeinern, zeigt diese Freude aber gerne etwas zu enthusiastisch. Zumal die OEB ihre „Schwungmasse“ nicht immer unter Kontrolle hat. Sie bremst also gerne erst im anderen Hund und nicht davor. Das kann gerade kleinere Hunde verängstigen. Zu Auseinandersetzungen kann es außerdem mit Artgenossen desselben Geschlechts kommen, oder wenn die OEB ihr Territorium beschützen will.
Viel Zeit ist das A und O
Dieser Hund eignet sich für ein Leben in der Stadt ebenso wie auf dem Land, wenn Sie ihm ausreichend Bewegung ermöglichen. Er passt in Familien oder zu Einzelpersonen, die gerne sehr viel Zeit mit ihrem Hund verbringen. Die lebhafte OEB braucht viel Zuwendung und Beschäftigung. Wer keine Hundeerfahrung hat, sollte mit der Olde English Bulldogge auf jeden Fall eine Hundeschule besuchen. Denn die Erziehung kann Anfänger vor Herausforderungen stellen. Mit Kindern kommt dieser Vierbeiner gut zurecht. Selbstverständlich sollten Sie aber niemals kleine Kinder mit dem Hund alleine lassen. Wer mit Katzen zusammenlebt, sollte nur bei einem Züchter auf Hundesuche gehen, der ebenfalls Samtpfoten hat. Denn die Bulldogge sollte früh gelernt haben, dass Katzen zum Rudel gehören.
Eine Vorliebe für Zerrspiele
Die OEB ist deutlich aktiver als ihre Verwandten und sehr bewegungsfreudig. Dieser Hund galoppiert gerne, beschränkt sich jedoch meist auf kurze Distanzen. Ein optimaler Jogging- oder gar Fahrradbegleiter ist er somit nicht. Allerdings ist er auf längeren Spaziergängen gerne dabei.
Da der Vierbeiner gerne „zupackt“, liebt er Zerrspiele. Beim OEB ist das Jagdverhalten noch deutlich ausgeprägt. Dementsprechend ist das Packen ein wichtiges Bedürfnis für den lebhaften Vierbeiner. Nehmen Sie sich Zeit und trainieren Sie diese Spiele mit dem passenden Hundespielzeug. Achten Sie dabei darauf, dass sie geregelt stattfinden und Sie das Beutespiel jederzeit kontrolliert beenden können.
Hundesport wie Agility oder Flyball gehören nicht zu den Steckenpferden der meisten Bulldoggen. Allerdings können sie Freude an Schnüffelspielen entwickeln. Probieren Sie aus, was Ihnen beiden Spaß macht.
Diese Beschäftigungen liebt die Olde English Bulldogge:
• Kurze Sprints
• Lange Spaziergänge
• Zerrspiele mit Spielzeug
• Schnüffelspiele
Die Suche nach dem neuen Familienmitglied
Sie haben sich nach diesen Zeilen bereits in die Olde English Bulldogge verliebt? Dann können wir Ihnen noch einige Hinweise mit auf den Weg geben, damit Sie das passende Familienmitglied finden können. Die OEB gehört zu den selteneren Rassen. In Deutschland gibt es nur rund zehn bis 20 Züchter, die wirklich nach den Zuchtordnungen von Vereinen arbeiten. Um seriöse Angebote zu finden, sollten Sie sich daher Zeit nehmen und ausgiebig recherchieren. Die Preise von Welpen liegen in der Regel zwischen 1500 und 2000 Euro. Wenn Sie ein deutlich niedrigeres Angebot finden, nehmen Sie den Züchter ganz genau unter die Lupe. Außerdem sollten Sie schon einmal lange Anfahrtswege einplanen, um Mensch und Tier vor dem Kauf kennenzulernen. Bei der Wahl eines Züchters können Vereine für die Rasse helfen – Kaufen Sie nur dort einen Welpen, wo Züchter Wert auf eine ausgiebige Gesundheitsvorsorge legen.